Du hast braune Flecken an deinen Tomaten entdeckt und fragst dich, ob das ein Pilz ist? In vielen Fällen handelt es sich um die sogenannte Blütenendfäule – ein häufiges Problem, das durch Kalziummangel entsteht. Hier erfährst du, wie du die Symptome sicher erkennst, was wirklich hilft und ob du betroffene Tomaten noch essen .

Was ist Blütenendfäule bei Tomaten?
Blütenendfäule ist keine Krankheit, sondern eine physiologische Störung. Sie wird nicht durch Pilze oder Bakterien verursacht, sondern durch einen Mangel an Kalzium in der Frucht selbst. Die Pflanze kann den Nährstoff oft nicht richtig transportieren – selbst wenn genug Kalzium im Boden vorhanden ist.
Symptome – so erkennst du Blütenendfäule
Dunkelbraune, eingesunkene Stellen an der Unterseite der Tomate
Die Flecken breiten sich aus und wirken ledrig
Betroffene Früchte reifen oft nicht vollständig aus

Ursachen – warum kommt es zur Blütenendfäule?
Der Kalziummangel kann verschiedene Gründe haben:
Unregelmäßiges Gießen, besonders in heißen Phasen
Hoher Stickstoffgehalt im Dünger – fördert übermäßiges Wachstum, hemmt aber den Kalziumtransport
Ungünstige Sortenwahl, z. B. San Marzano oder andere Flaschentomaten, die besonders anfällig sind
Stark eingeschränkte Transpiration bei großer Hitze – die Pflanze schließt ihre Stomata ab ca. 1.000 ppm CO₂, was den Transpirationsstrom und somit den Kalziumtransport fast vollständig blockiert
Kalzium ist zwar meist im Boden vorhanden, kann aber durch physiologischen Stress nicht effizient in die Früchte transportiert werden.
🎥 YouTube-Video: So entsteht Blütenendfäule
Unterscheidung von Blütenendfäule und Pilzerkrankungen
Die Blütenendfäule von einer Pilzerkrankung zu unterscheiden ist oft schwierig. Ein Pilz bildet ein Mycel aus, welches bei genauem Hinsehen sichtbar ist. Das Gewebe wird im Verlauf matschig und stirbt ab.
Wenn du dir unsicher bist, um was es sich handelt, buche gerne eines meiner Gartenberatungspakete. Ich helfe dir individuell weiter – ob bei Tomaten oder anderen Pflanzenproblemen.
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Vorbeugung und Behandlung – das hilft wirklich
Vorbeugend:
Regelmäßiges, gleichmäßiges Gießen, möglichst morgens mit temperiertem Wasser
Blattdüngung mit Kalzium, vorzugsweise früh morgens oder abends (z. B. Calciumdünger für Gemüse)
Sortenwahl beachten: Besonders anfällige Sorten wie San Marzano meiden, wenn keine gezielte Kalziumversorgung möglich ist
Akut:
Gezielte Blattdüngung mit Kalzium – z. B. durch Stippen oder Aufsprühen - meine Empfehlung dieser Drucksprüher
Stippen einzelner Früchte mit Kalziumlösung, wenn die Pflanze die Aufnahme über den Transpirationsweg nicht mehr schafft - wie du das genau machst zeig ich dir hier in meinem Youtube Video
Hausmittel Eierschalen oder Milch im Gießwasser schaffen akut nicht wirklich Abhilfe – die Wirkung ist zu verzögert oder nicht pflanzenverfügbar

🎥 YouTube-Video: Kalziumdüngung bei Tomaten: So klappt das Stippen richtig
🎥 YouTube-Video: Kalziumdüngung übers Blatt bei Tomaten
Ist Blütenendfäule ein Pilz?
Das ist ein häufiger Irrtum: Blütenendfäule ist kein Pilz und nicht ansteckend. Es handelt sich um eine stoffwechselbedingte Störung, vergleichbar mit einem Nährstoffmangel beim Menschen. Dennoch sollte sie schnell behandelt werden, da die Blütenendfäule auch eine Eintrittspforte für Bakterien und andere Krankheitserreger sein kann.

Kann ich die Tomaten noch essen?
Ja, klar! Nach der Behandlung mit Calcium verkorkt das Gewebe. Die betroffene Stelle kann großzügig entfernt werden – der restliche Teil der Tomate ist in der Regel unbedenklich essbar, solange kein Schimmel oder Fäulnis sichtbar ist.
